Auf dem Foto sieht man eine Paradeiser Staude mit noch grünen Paradeisern darauf. Eine ist bereits rot. | © SONNENTOR

Tomaten & Süden ist woanders? Na und!

Das Gemüse ist weniger sonnenbedürftig als oftmals vermutet. In Folge 3 von "Pflanz dir Freude" zeigen wir dir, wie der Tomaten-Anbau in nördlichen Gefilden gelingt!

Aus jeder Ecke sprießt essbares Grün, selbst halbschattige Ecken sind besetzt mit Töpfen und ehrgeizigen Bewohnern. Ein Gemüse, das hoch hinaus will und weniger sonnenbedürftig ist als oftmals vermutet, ist der Paradeiser. Selbst auf Balkonen, die nur den halben Tag lang sonnenbeschienen sind (Stunden 6-5), können diese göttlichen Früchte, am besten überdacht und in nährstoffreiche Erde gesetzt, prächtig gedeihen. Neben einem großen Appetit, der mit Kompostauszügen oder Brennnesseljauche zu stillen ist, zeichnet sich die Paradeiser-Pflanze - auch Tomate oder Liebesapfel genannt - außerdem durch hohen Wasserbedarf und Wärmebedürftigkeit aus.

Foto von zwei Lorbeerblättern. | © SONNENTOR

Der Liebesapfel und die Wärme

Wärme ist ihr wirklich wichtig, die ganztägige Sonnenbestrahlung im Vergleich dazu zweitrangig. Stehen die Pflanzen vor einer Mauer reicht dies als Wärmespeicher. Stehen sie frei reichen auch zwei bis drei größere Steine in unmittelbarer Nachbarschaft, auch gern im Topf selbst, um Tageswärme zu speichern. 
 Früchte gibt es nach der erfolgreichen Bestäubung der gelben Blüten. In windstillen Ecken reicht es meist wenn ich schöpferisch tätig werde indem ich die Blütenstände behutsam schüttle, wodurch der Pollen über luftige Wege verteilt wird und dort und da auf einem Blütenstempel landet. Da reicht es sogar, nur eine Pflanze sein Eigen nennen zu können.

Schwarz-weiß Foto von Bauer Habitzl Martin. Der Hintergrund ist rot. | © SONNENTOR

Wenn sie sich wohl fühlen, brauchen diese Pflanzen auch Unterstützung nach oben. Am praktischsten und stabilsten finde ich die Schnur-Technik, die eigentlich aus dem Erwerbsgartenbau kommt. Über der Pflanze an der Decke einen kleinen Schraubhaken oder umgebogenen Nagel montieren und daran eine Schnur befestigen. Das andere Ende binde ich an die Triebbasis und wickle für die Dauer meiner gemeinsamen Zeit mit der Tomatenpflanze den stetig wachsenden Haupttrieb um die Schnur.

Köstliche Vielfalt im lichten Schatten

Herrlich passt zu den erntereifen, duftenden Tomaten Rucola. Der wächst auch dort wo die Sonne nicht den ganzen Tag vorbei schaut. Genauso wie Spinat, Mangold oder Erbsen lohnen sich bei dieser Pflanze auch Kulturversuche am halbschattigen Balkon. Am erfolgsversprechendsten ist es, die Pflänzchen am sonnigen Fensterbankerl vor zu ziehen und sie dann zu übersiedeln.

Duft und Wärme Euch allen!
Luzi

Pflanz dir Freude