Auf dem Foto sind frische Ribisel, Marillen, Heidelbeeren, Zwetschken und Birnen zu sehen. | © SONNENTOR

Süßer Genuss im Glas

Aus reifen Früchten werden mit den passenden Gewürzen ganz besondere Marmeladen.

Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind … Und wer eine Leiter hat, macht einfach Marmelade daraus. Die bunte Pracht will schließlich auch im Herbst und Winter noch genossen werden, und glaubt mir, mit diesen Marmeladenrezepten werdet ihr noch lange von diesem süßen Sommer träumen. 

Sommerzeit ist Einkochzeit und bei uns werden aus herrlich reifen Früchten ganz besondere Marmeladen. Brombeere küsst Kardamom und Zwetschke geht eine Liaison mit Zimt ein. Und die Marille ist in diesem Jahr besonders wild, einmal treffen wir sie mit Vanille und einmal mit Schlaukakao - da fällt die Entscheidung wirklich schwer. Beim Marmeladen machen hingegen ist gar nichts dabei. Wir haben für euch ein kleines Marmeladen 1x1, in dem wir die wichtigsten Fragen beantworten und anschließend köstliche Rezepte, alle mit der besonderen Prise - ausprobieren lohnt sich. 

Marmeladen 1x1

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REIFE FRÜCHTE + ZUCKER = PURER GENUSS

Aufdem Foto sind SONNENTOR Zimtstangen zu sehen. | © SONNENTOR

Zucker ist in diesem Fall nicht nur für die Süße verantwortlich, sondern auch für die Haltbarkeit. Man kann aber natürlich auch auf den Zucker verzichten, und statt dessen mit ein paar Datteln süßen. Der Nachteil ist, diese Variante ist nicht so lange haltbar. 

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WIE WIRD MARMELADE FEST?

Das Zauberwort ist Pektin. Man bekommt es einzeln oder bereits zu Gelierzucker verarbeitet zu kaufen. Man kann aber auch einen halben Apfel mit zur Marmelade geben, der enthält von Natur aus viel Pektin. Als Unterstützung für das Pektin darf auch noch etwas Zitronensäure in die Marmelade, sie sorgt außerdem für eine schöne Farbe. 

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GELIERPROBE

Damit die Marmelade später auch da bleibt, wo sie hingehört, nämlich auf dem Brot, muss das Pektin einige Minuten kochen. Ob der Vorgang schon erfolgreich war, wird ganz einfach mit der Gelierprobe festgestellt. Man gibt einen Löffel der Marmelade auf ein sehr kaltes Teller und stellt es kurz in den Kühlschrank. Nach kurzer Zeit sollte die Marmelade gestockt sein - ansonsten gibt man bei der Kochzeit noch ein paar Minuten zu.

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MARMELADE, KONFITÜRE, GELEE - WAS IST WAS?

Foto von einer Vanilleschote und einer Vanilleblüte. | © SONNENTOR

Als Marmeladen werden eigentlich nur eingekochte Zitrusfrüchte bezeichnet, alle anderen Früchte werden zu Konfitüre. In Österreich wird der sprachliche Brei in dieser Hinsicht aber nicht allzu heiß gegessen und bei uns wird auch die Marille zu Marmelade. Gelee ist die etwas feinere Variante, die gänzlich ohne Kerne und Schalenteile daherkommt. Dazu wird das Obst vorher dampfentsaftet und dann erst eingekocht - empfiehlt sich für Him- und Brombeeren. 

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STERIL ODER NICHT STERIL, DAS IST HIER DIE FRAGE?

Die Gläser müssen vor dem Abfüllen der heißen Marmelade ausgekocht oder im Backrohr sterilisiert werden - ein wichtiger Schritt, der wenn er nicht ernst genommen wird, das Marmeladenvergnügen ordentlich eintrüben kann. Also die Gläser und Deckel 10 min sprudelnd kochen. Die Gläser (nicht die Deckel!) kann man optional auch bei 120° im Backrohr für 10 min sterilisieren.

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KÖNNEN DIE GLÄSER DURCH HEISSE MARMELADE ZERSPRINGEN?

Dass heiße Glas steht auf einem feuchten Geschirrtuch und wird mit heißer Marmelade gefüllt und mit dem Deckel sofort verschlossen. So zerspringt garantiert nichts! Die Marmelade im Topf allerdings kann beim Kochen schon ordentlich spritzen, den Topf also lieber groß genug wählen.

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MARMELADE KOCHEN IST VOLL VIEL ARBEIT UND MAN BRAUCHT KILOWEISE OBST!?

NEIN, und noch mal nein. Es geht total schnell und man kann auch nur mit einem halben Kilo Früchte den Kochlöffel schwingen. 

Auf dem Foto sieht man einen Marienkäfer der einen Korb voll mit Preiselbeeren trägt. | © SONNENTOR

So, nachdem jetzt alle Grundlegenden Fragen zum Marmeladen kochen beantwortet sind, geht's jetzt ans Eingemachte, 5 Marmeladenrezepte die ordentlich was her machen und Frühstückstisch und Palatschinken verfeinern.

Feine Marmeladenrezepte

Die Marille kann sich nicht entscheiden

Marillenmarmelade ist der österreichische Marmeladenklassiker - was wäre eine Palatschinke ohne die süß-säuerliche Köstlichkeit. Wir haben sie noch etwas verfeinert, einmal mit Schlaukakao und das andere Mal mit Vanille. Tja, was sollen wir sagen, die Entscheidung müsst ihr selbst treffen - bei uns gibt's ab jetzt bestimmt immer beide Varianten.

Zutaten:

Zubereitung: Marillen entkernen und mit Gelierzucker und Zitronensäure vermischen. Langsam erhitzen. Je nach Geschmack mit Vanille oder Schlaukakao würzen. Die Marmelade noch heiß in ausgekochte ebenfalls heiße Gläser füllen und sofort verschließen. 

Zwetschke und Zimt

Die zwei Z kommen bei uns nur noch zusammen ins Marmeladenglas und werden zu einem frühherbstlichen Genuss. Der Zimtrinde wird wärmende Wirkung nachgesagt - genau das richtige also wenn die Tage wieder kürzer werden. 

Auf dem Foto sind mehrere Wacholderbeeren auf einem Holzlöffel zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten:

  • 1 kg Zwetschken
  • 300 g Gelierzucker 3:1
  • 3-4 TL Zimt
  • Optional: 125 ml Rotwein

Zubereitung: Die Zwetschken waschen und entkernen. Mit Zucker und Zimt in einem Topf vermischen und langsam erhitzen. Ca. 5-10 Minuten sprudelnd kochen lassen (Gelierprobe) und noch heiß in sterile Gläser abfüllen. 

Die Birne dreht eine Runde auf Aladins Teppich

Und dieser Rundflug schmeckt uns richtig gut - eine samtige Marmelade die ein bisschen nach Orient schmeckt. Bei dieser Marmelade verzichten wir auf industriell hergestellten Zucker und süßen mit Datteln. 

Auf dem Foto sind drei Kardamom Kapseln zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten:

  • 1 kg Birnen
  • 2-4 Datteln (je nach Süße der Birne)
  • 1-2 Äpfel
  • Saft einer Zitrone
  • 2-3 TL Aladins Kaffeegewürz

Zubereitung: Die Birnen schälen, vom Kerngehäuse befreien und in grobe Stücke schneiden. Die Äpfel ebenso vorbereiten. Das Obst mit etwas Wasser und den Datteln köcheln lassen. Mit dem Mixstab pürieren und mit Zitronensaft und Aladins Kaffeegewürz abschmecken. Heiß in sterile Gläser abfüllen und verschließen. Im Kühlschrank aufbewahren.

Jetzt wird’s scharf - Ribisel + Chili laden zur Kostprobe

Foto von einer roten Paprika. | © SONNENTOR

Süß und scharf ist eine Kombination, die uns ja grundsätzlich nicht neu ist. Vor allem die säuerliche Ribisel verträgt gut ein bisschen Schärfe. Köstlich schmeckt diese Marmelade auch als Preiselbeerersatz zu Wiener Schnitzel und Co. 

Zutaten:

  • 500 g Ribisel
  • 250 g Gelierzucker 2:1
  • 1 Prise Chili

Zubereitung: Die gewaschenen Beeren mit dem Zucker vermischen und langsam erhitzen. Sprudelnd aufkochen lassen, nach etwa 5-8 Minuten die Gelierprobe machen. Nach Geschmack mit Chili abschmecken und heiß in ausgekochte Gläser abfüllen und gleich verschließen.

Ein Ausflug in Schwedens Wälder: Brombeer und Kardamom

In Schweden ist der Pro-Kopf-Zimtverbrauch am allerhöchsten, aber auch Kardamom verwenden sie gerne, besonders in Süßspeisen. Und weil es in Schwedens Wäldern vor Beeren nur so wimmelt, haben wir uns zu dieser Kombination inspirieren lassen. 

Zutaten:

Zubereitung: Brombeeren waschen und gut abtropfen lassen. Beeren mit Kardamom, Zitronensaft und Gelierzucker vermischen und etwas ziehen lassen. In einem Topf langsam erhitzen und gute 5 Minuten sprudelnd kochen (Gelierprobe) In sterile heiße Gläser füllen und gleich verschließen. 

Die Marmeladen Tipps und Rezepte stammen aus der Feder von Nudlholz.