Das Geschäft mit den weihnachtlichen Bäumen boomt. 2016 setzten Christbaumbauern fast 50 Millionen Euro um. Das entspricht rund 2,5 Millionen Bäumen, wovon über 90 Prozent aus heimischer Produktion stammen. Am gefragtesten ist die Nordmanntanne, aber auch Fichten und Kiefern schaffen es zu Weihnachten in Österreichs Wohnzimmer.
Saftig grün und gerade sollen sie sein und möglichst keine Nadeln verlieren. Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen viele Christbaumbauern auf Monokulturen und intensiv bewirtschaftete Flächen. Das Problem: Diese sind besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Deshalb werden die heranwachsenden Christbäume von den Produzenten ab ihrem vierten Jahr jeweils im Frühjahr mit einer Pestizidkombination behandelt, mit der Schädlinge bekämpft und die Ausbreitung von Moos oder Flechten verhindert wird. Auch Glyphosat kommt dabei zum Einsatz. Das geht aus einem Artikel der Zeitschrift die Presse vom 30. November 2018 hervor. Dass das Pestizid "nur" um die Bäume herum gesprüht wird, da sie sonst sterben würden, beruhigt uns aber ganz und gar nicht.
Bio-Bäume als Alternative
Umweltorganisationen wie Global 2000, Die Umweltberatung oder der Bund für Umwelt und Naturschutz (Deutschland) stehen konventionellen Christbäumen kritisch gegenüber. Die Umweltberatung z.B. empfiehlt Konsumenten Bio-Christbäume, um die Umwelt zu schonen. Diese werden nach der EU-Verordnung 2092/91 des biologischen Landbaus produziert, die den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden verbietet. Bio-zertifizierte Bäume wachsen in Mischkulturen und sind dadurch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Unerwünschte Beikräuter werden per Hand gemäht oder von speziellen Schafen gefressen. Der Vorteil der tierischen Baumpfleger: ihr Kot sorgt für eine zusätzliche Düngung der Bäumchen.
Mit regionalen und Bio-zertifizierten Bäumen setzt du nicht nur ein Zeichen gegen den Einsatz von Pestiziden, sondern auch gegen lange Transportwege.
Christbaum Alternativen
In Zeiten von zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit verzichten auch immer mehr Haushalte auf geschlagene Christbäume. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lebendbäumchen, dass das ganze Jahr über in einem Topf oder deinem Garten wachsen darf? Oder du greifst zu baumfreien Alternativen. Pinterest, Instagram und Co. bieten jede Menge Inspirationen, wie der Christbaum der Zukunft aussehen kann.
Bio auch unterm Baum
Nachhaltigkeit hört jedoch nicht bei der Wahl des Christbaums auf. Auch beim Aufputzen lässt sich einiges an Müll vermeiden. Alternative Deko-Materialien wie Strohengel und Sterne, Trockenobst und Lebkuchen hübschen den Baum auf und schonen die Umwelt. Außerdem lohnt sich ein kritischer Blick unter den Christbaum: Alleine in Wien fallen jährlich nach Weihnachten mehr als 800 Tonnen (Quelle: ARA) an Müll an. Vieles davon wäre durchaus zu vermeiden. Altpapier und Beutel aus Stoffresten, zum Beispiel, sind Alternativen zu Geschenkpapier. Wer die klassische Variante bevorzugt, greift zu ökologischem und recyceltem Papier.
Auch auf die Verpackung von Produkten sollten Konsumenten achten. Was nützt das ökologischste Geschenkpapier, wenn das Geschenk darunter in Plastik eingeschweißt ist? SONNENTOR setzt schon seit 2008 auf nachhaltige Materialien bei der Produktverpackung und Cellulosefolien aus Holz verwendet. Dadurch konnten schon 250 Tonnen Plastik eingespart werden. So kommen Tee und Gewürze bedenkenlos unter den Christbaum. Oh du selige!
Noch mehr Infos zum Thema:
Austrian Cooperative Research: Christbäume: Was liegt zu Weihnachten in der Luft?
Die Presse vom 30.11.2018: Die Nordmanntanne als Testobjekt
Utopia vom 15.12.2017: Labortest: Gefährliche Pestizide in den meisten Weihnachtsbäumen
Geo.de vom 5.12.2017 So viel Gift steckt in Weihnachtsbäumen
Wiener Zeitung vom vom 16.12.2014: O Tannenbaum, wie giftig deine Blätter?
Global 2000: Tipps für grüne Weihnachten
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Weitere Tipps zum Thema:
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