Auf dem Foto sind fünf Gläser mit verschiedenen Gewürzmischungen zu sehen. Sie stehen auf einem Holzbrett. | © SONNENTOR

Spannende Gewürzmischungen und scharfe Sachen

Aufpassen Geschmacksnerven-jetzt wirds würzig!

Wir machen uns auf eine Reise in den Orient und saugen die Düfte des Bazars auf. Es duftet verführerisch fremd und wir rechnen jeden Moment damit von einem fliegenden Teppich überholt zu werden. Wenn uns in der nächsten Zeit kein Urlaub in Richtung Osten führt, dann holen wir den Orient mit seiner vollen Pracht in unsere Küche. Die orientalische Küche lebt von ihren vielen Gewürzen und spannenden Mischungen. Wir haben eine Handvoll Rezepte für euch zusammengesucht und mit Bio-Gewürzen zusammengemischt.

Eines haben (fast) alle gemeinsam

Auf dem Foto sind Thymian Blätter zu sehen. | © SONNENTOR

Kreuzkümmel

Das wohl markanteste Gewürz des Orients, fast in jeder Gewürzmischung zu finden, ist Kreuzkümmel oder auch Cumin genannt. Sein einzigartiges Aroma ist schwer, voll und leicht süßlich bringt aber auch eine Spur Frische mit. Im Nahen Osten und Nordafrika ebenso wie in Indien und Südamerika sind die Samen des Mutterkümmels, der übrigens mit unserem europäischen Kümmel nicht verwandt ist, wichtige Geschmackspfeiler.

Das spannende Gewürz kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken - bereits vor 5000 Jahren wurde im alten Ägypten mit Kreuzkümmel gekocht. In unseren folgenden Gewürzmischungen möchten wir die aromatischen Samen nicht missen.

Dukkah

in zwei köstlichen Varianten

Die ägyptische Gewürzmischung heißt übersetzt soviel wie „Die Zerstoßene“ und besteht hauptsächlich aus gerösteten Nüssen und Sesam.

Dukkah schmeckt köstlich mit frischem Brot und etwas Olivenöl, passt aber auch sehr gut zu geröstetem Ofengemüse, zu Hummus oder anderen Aufstrichen. Neben dem würzig-nussigen Geschmack ist es vor allem die knackige Textur, die den Speisen die nötige Knusprigkeit verleiht.

Klassischerweise ist Dukkah ein pikantes Gewürz - wir haben aber auch an einer süßen Variante mit Rosenblüten und Vanille getüftelt und können uns jetzt kaum entscheiden, welche uns besser schmeckt.

Klassisches Dukkah

Auf dem Foto ist Kümmel zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten

Zubereitung

  1. Nacheinander werden alle Nüsse und Gewürze (außer Salz und Pfeffer) in einer Pfanne ohne Fett geröstet.
  2. Nachdem Abkühlen werden alle Zutaten miteinander vermischt.
  3. Die Mischung wird im Mörser zerstoßen oder im Mixer gehackt.
  4. In Gläser abgefüllt ist das Dukkah einige Monate haltbar.

Vorsicht: Beim Rösten keinesfalls die Augen von Nüssen und Samen lassen, sie verbrennen leicht und schmecken dann bitter.

Süßes Dukkah

Zutaten

 

je 1 Handvoll

- Haselnüsse
- geschälte Pistazien
- Mandeln

Foto von einer Vanilleschote und einer Vanilleblüte. | © SONNENTOR

Zubereitung

Foto von Weidenröschen. | © SONNENTOR
  1. Haselnüsse, Pistazien und Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten bis sie duften.
  2. Die abgekühlten Nüsse gemeinsam mit den Rosenblüten in einem Mixer hacken.
  3. Zimt, Vanille, Salz und Kokosblütenzucker unter den Nussbruch mischen.
  4. In einem luftdicht verschlossenen Glas ist das süße Dukkah einige Monate haltbar.

♥ Tipp: Das süße Dukkah schmeckt zu Grießpudding, auf Schoko- oder Kaffeemousse oder kann vor dem Backen über klassische Obstkuchen gestreut werden. Hervorragend passt es auch zu allen Süßspeisen mit Beeren.

Gyros

Eigentlich bezeichnet Gyros ja keine Gewürzmischung, sondern die allseitsbeliebte Zubereitungsart des Grillens auf einem Drehspieß. Bei uns dreht es sich aber weniger um den Spieß, sondern mehr um die aromatische Würzmischung, die natürlich nicht nur zu Fleisch sondern auch zu Gemüse oder Tofu passt. Ein leichtes erfrischendes Tsatsiki und ein Pitabrot dazu und unsere Geschmacksknospen schlagen Purzelbäume.

Zutaten für eine Gyros-Gewürzzubereitung

Auf dem Foto ist eine Knoblauchzehe zu sehen. | © SONNENTOR

Zubereitung

  1. Alle Zutaten gründlich miteinander vermischen.
  2. Bis zur Verwendung in einem luftdicht verschlossenen Glas aufbewahren.
  3. Mit etwas Olivenöl vermischen und Grillgut damit einreiben, oder Pfannen- und Reisgerichte damit würzen.

♥ Tipp: Knoblauch kann man im Dörrapparat ganz einfach selbst trocknen und anschließend zu Pulver mahlen. Wem das zu viel Aufwand ist, der gibt einfach kurz vor der Verwendung eine Zehe frischen gepressten Knoblauch hinzu und vermischt ihn mit etwas Öl und der Gewürzmischung.

Zatar

Die im Nahen Osten und Nordafrika weit verbreitete Mischung ist ein wichtiger Bestandteil der arabischen Küche. Meist wird es mit Olivenöl vermischt und vor dem Backen auf Fladenbrote gestrichen. Wir finden es passt auch gut in einen leichten Joghurtdip und verleiht Grillgemüse den richtigen Kick. Zatar bedeutet übersetzt soviel wie „wilder Thymian“ - wir haben also für unsere Variante auch zu diesem gegriffen und gemahlenen Quendel verwendet. Wer keinen zur Hand hat, kann genauso gut getrockneten Thymian nehmen.

Auf dem Foto sind drei Majoranblätter zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten

Zubereitung

Sesam rösten. Anschließend alle Zutaten miteinander vermischen und in einem luftdicht verschlossenen Glas aufbewahren.

♥ Tipp: Sumach wird aus den getrockneten Steinfrüchten des Färberbaums gewonnen und ist leider schwer in Bio-Qualität zu bekommen. Es schmeckt frisch und säuerlich. Zatar kann auch ohne Sumach zubereitet werden.

Baharat

kommt aus dem Arabischen und bedeutet Gewürz

Foto von einer roten Paprika. | © SONNENTOR

Ebenso wie bei Curry oder Ras el Hanout gibt es auch bei Baharat keine fixe Zutatenliste. Es existieren viele verschiedene regionale Varianten des Baharat und wir haben uns an einer versucht. Baharat wird zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten, Reis und Kartoffeln verwendet. Bekannt ist auch der Kaffee Baharat - ein mit der Gewürzmischung versehener Mokka, der sich im arabischen Raum großer Beliebtheit erfreut.

Auf dem Foto ist ein Holzlöffel mit buntem Pfeffer darauf zu sehen. | © SONNENTOR

Zutaten

Zubereitung

Alle Zutaten gründlich miteinander vermischen und luftdicht aufbewahren.

♥ Rezept-Tipp: Einen ganzen Karfiol ca. 5 Minuten in einem Topf mit Wasser kochen und anschließend mit einer Baharat-Olivenöl-Mischung ordentlich einwürzen und salzen. Im Backrohr bei 190° ca. 30 Minuten rösten. Falls er zu dunkel wird, etwas abdecken.

Harissa

Nach den ganzen trockenen Gewürzmischungen kommt zum Schluss noch eine scharfe Paste auf den Tisch. Die aus Tunesien stammende Würzsauce wird dort zu fast jedem Gericht gereicht und sogar schon zum Frühstück auf etwas Fladenbrot gestrichen - das nenn ich mal einen scharfen Start in den Tag.

Das Original wird meist nur mit Chilischoten zubereitet - wir haben unsere etwas mildere Variante um ein paar rote Paprikaschoten ergänzt.

Zutaten

Auf dem Foto sind Koriandersamen zu sehen. | © SONNENTOR

Zubereitung

  1. Die Paprikaschoten halbieren und von Samen, Samenhaut und Strunk befreien.
  2. Bei großer Hitze im Backofengrill werden die Paprikahälften gegrillt, bis die Haut schwarz wird.
  3. Aus dem Backrohr nehmen und in ein Geschirrtuch einschlagen. Nachdem Abkühlen kann man die Haut ganz einfach abziehen.
  4. Knoblauch fein hacken und in 2 EL Olivenöl in einem kleinen Topf langsam weich dünsten lassen. Aufpassen, dass er nicht verbrennt.
  5. Die Chilis mit einem Schluck heißem Wasser übergießen und quellen lassen.
  6. Knoblauch (inklusive Öl) gemeinsam mit Chilis und Paprika mixen.
  7. Gewürze hinzufügen und abschmecken.
  8. In einem Glas mit Olivenöl bedeckt ca. 1-2 Wochen im Kühlschrank haltbar.

Viel Spaß auf der Reise in den Orient, wünscht das Nudlholz!