Honig wird nicht nur für seinen Geschmack geschätzt, auch in der Volksmedizin hat er eine jahrhundertelange Tradition – etwa in der Wundbehandlung. Für Oxymel wird er mit Essig verrührt. Essigsäure hat antibakterielle Eigenschaften und regt die Produktion von Magensäure und Verdauungssäften an. Soweit, so gut also – aber das wirklich Schöne ist, dass du Oxymel selbst herstellen und durch die Zugabe von Kräutern ganz auf deine Bedürfnisse abstimmen kannst.
Süß-sauer mit dem gewissen Etwas
Oxymel schmeckt, wenig überraschend, süß-sauer. Du kannst den Geschmack aber durch die Essigsorte, die du verwendest, variieren. Außerdem kannst du außer den beiden Grundzutaten nach Belieben Kräuter, Früchte oder Gewürze hinzufügen, die nicht nur den Geschmack, sondern auch die Wirkung des Oxymels maßgeblich beeinflussen.
Wie wird Oxymel hergestellt?
Das Grundrezept ist denkbar simpel: Mische einfach drei Teile Honig mit einem Teil Essig. Am bestem eignet sich dafür naturbelassener Bio-Honig. Auch der Essig sollte unfiltriert und nicht pasteurisiert sein, damit er noch lebendige Essigsäure-Bakterien enthält. Es eignen sich Apfel- oder andere Obstessige, Weiß-, Rotwein- sowie Reisessig ohne Konservierungsmittel und ohne Zuckerzusatz.
Zusätzlich kannst du Kräuter, Früchte, Wurzeln, Blüten oder Gewürze dazugeben. Achte nicht nur auf die geschmacklichen Qualitäten, sondern auch auf die Wirkungen der Pflanzen, die du hinzufügst.
Alle Zutaten werden gut vermischt und in ein luftdichtes Gefäß gefüllt. Dann muss das Oxymel etwa zwei bis vier Wochen bei Zimmertemperatur an einem dunklen Ort durchziehen. Währenddessen solltest du es täglich aufschütteln, damit Aromen und Wirkstoffe besser extrahiert bzw. verteilt werden. Am Ende der Reifezeit wird das Oxymel durch ein feines Sieb abgegossen. Fülle es zur Aufbewahrung in ein sauberes Schraubglas oder Fläschchen ab.
Tipps zur Herstellung
Achte bei der Herstellung auf gute Hygiene. Nur wenn du sauber arbeitest, bleibt dein Oxymel lange haltbar. Fügst du Kräuter oder andere Zutaten hinzu, dürfen sie nicht an der Oberfläche schwimmen, da sie sonst schimmeln können. Du kannst sie mit einem kleinen Teller, einem sauberen Stein oder einem Fermentiergewicht aus Glas beschweren.
1000 und 1 Zutaten für dein Oxymel
Grundsätzlich kannst du sowohl frische wie auch getrocknete Kräuter verwenden. Ausschlaggebend für die Wirkung des Oxymels sind die Eigenschaften der Kräuter. Der Stoffwechsel profitiert etwa von Schafgarbe, Enzianwurzel oder Löwenzahn. Bei kaltem, grauem Wetter sind Spitzwegerich, Thymian und Salbei eine gute Kombination. Natürlich kannst du deinem Oxymel auch Beeren hinzufügen oder Wildfrüchte wie Sanddorn, Schlehen und Hagebutte. An Gewürzen eignen sich unter anderem Zimt, Anis oder Fenchel, mit schwarzem Pfeffer, Ingwer und Kurkuma lässt sich eine wärmende Variante herstellen, die an kalten Tagen besonders wohltuend sein kann. Auch Knoblauch ist eine beliebte Zugabe für Oxymel. Er wird schon seit der Steinzeit für seine positiven Eigenschaften geschätzt und kann bei nass-kaltem Wetter eine wertvolle Unterstützung sein.
Wie lange ist Oxymel haltbar?
Wenn das Oxymel sorgfältig unter guten hygienischen Bedingungenhergestellt wurde, hält es ungeöffnet kühl und dunkel gelagert bis zu einem Jahr. Wenn es einmal geöffnet ist, solltest du es innerhalb von sechs Monaten aufbrauchen. Auch jetzt solltest du daran denken, dein Oxymel regelmäßig aufzuschütteln.
Wie verwendet man Oxymel?
Du kannst Oxymel entweder esslöffelweise pur einnehmen oder, wenn dir der Geschmack zu intensiv ist, einen Esslöffel davon in ca. 100ml lauwarmes Wasser einrühren. Du profitierst aber natürlich auch von den positiven Eigenschaften, wenn du Oxymel als Zutat in der Küche verwendest – etwa als Bestandteil von Saucen, Salaten oder Dressings. Achte aber immer darauf, das Oxymel nicht zu erwärmen, denn das überleben die nützlichen Inhaltsstoffe mitunter nicht.
Oxymel-Rezepte
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